Aktuelles Katzengesundheit

Herbstkätzchen – So helfen Sie unerwünschtem Nachwuchs

Jetzt im Herbst, wo die Tage wieder kürzer und die Nächte kälter werden, kämpfen Tierschützer einen schier ausweglosen Kampf gegen den Ansturm unzähliger Babykätzchen auf die Tierheime und Pflegestellen. Viele Aufnahmestellen für Katzen in Not sind bereits dermaßen überfüllt, dass keine weiteren Tiere aufgenommen werden können, obwohl sie es dringend nötig hätten. Babykätzchen von diesem Herbst konkurrieren mit den Jungkatzen aus dem vergangenen Frühjahr um ein neues Heim. Die Folge: Zahlreiche Streuner mitsamt Nachwuchs müssen auf der Straße bleiben, wo sie im schlechtesten Fall im nächsten Jahr eine unüberschaubare Zahl an Maikätzchen mit ungewissem Schicksal in die Welt setzen – ein Teufelskreis.

Vielen Katzenhaltern ist dieser Umstand vielleicht gar nicht bewusst, spielt sich der ganze Katzenjammer doch eher im Verborgenen ab. Von spanischen Verhältnissen, wo ausgehungerte Straßenkatzen mit ihrem an Katzenschnupfen und anderem leidenden Nachwuchs an allen Ecken und Enden zu sehen sind, ist Deutschland zum Glück noch ein ganzes Stück entfernt. Doch im Kleinen herrschen solche Verhältnisse auch hier und es wird immer schlimmer. Dabei ist es relativ einfach, dem ganzen Einhalt zu gebieten. Das Stichwort lautet Kastration.

Vorbeugung durch Kastration

Auch wenn viele Straßenkatzen vielleicht nie wieder ein festes Zuhause finden, werden einige von ihnen doch an Futterstellen versorgt. Damit aus einer Handvoll Katzen nicht innerhalb kürzester Zeit eine ganze Armee wird, fangen Tierschützer sie nach Möglichkeit mit einer Falle ein, lassen sie kastrieren und setzen sie anschließend wieder aus. Das sollten auch private Fütterer tun oder sich zumindest mit diesem Anliegen an den Tierschutz wenden. Doch Vorsicht: Nicht jede frei herumlaufende Katze ist ein Streuner und muss gefüttert und kastriert werden! Kümmern Sie sich daher nur um Katzen, von denen Sie wissen, dass Sie herrenlos sind oder dringend Hilfe benötigen.

Aber auch jede unkastrierte Katze, die bei ihren Besitzern zuhause wohlbehütet ihre Jungen zur Welt bringt, trägt zum Katzenelend bei. Denn schließlich könnten anstelle der drei und mehr Kätzchen, die die Katze bei diesem Wurf groß zieht, genauso viele Kätzchen aus dem Tierschutz ein neues Zuhause finden. Warum Katzen außerdem kastriert werden sollten und wie sich das auf die Katze auswirkt, lesen Sie hier: Die Kastration – kleiner Eingriff, große Wirkung

Kätzchen aus dem Tierschutz
Da die Nachfrage das Angebot erhöht, sollten Katzenliebhaber, die gern ein oder mehr Kätzchen bei sich aufnehmen möchten, daher lieber auf Katzen aus dem Tierschutz zurückgreifen als privaten Katzenhaltern ihren Wurf abzunehmen. Nur wenn es auch für Privathaushalte schwieriger wird, kleine Kätzchen loszuwerden, werden auch Kastrationsgegner aus rein praktischen Gründen ihre Einstellung überdenken. Denn wer kann und will schon den kompletten Nachwuchs im Leben seiner Katze dauerhaft versorgen? In vielen Köpfen ist außerdem noch der Glaube verankert, dass in Tierheimen nur alte und gestörte Katzen sitzen. Vor allem im Frühling und Herbst beweisen zahlreiche herrenlose Babykatzen, die teilweise aus Platzgründen und der Sozialisierung wegen auf Pflegestellen ausgelagert werden müssen, das Gegenteil. Die Zeiten, in denen Tierheime kleine Kätzchen innerhalb kürzester Zeit vermitteln konnten, sind längst vorbei!

Selbst aktiv werden
Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, dem Tierschutz beim Eindämmen der immer stärker werdenden Kätzchenflut zu helfen. Mit Geldspenden für Kastrationsprojekte und die Aufzucht und Unterbringung der Jungtiere sowie Sachspenden vom Körbchen bis zum (Junior-)Futter ist vielen Vereinen bereits ein Stück geholfen. Doch spenden Sie nicht wahllos, sondern prüfen Sie den jeweiligen Verein selbst auf Herz und Nieren, um nicht versehentlich unseriöse Organisationen zu unterstützen.

Wer über Katzenerfahrung, ausreichend Platz und Zeit verfügt und selbst gerne Babykätzchen auf den Weg in ein sorgenfreies Leben begleiten will, kann sich aber auch selbst als Pflegestelle für Mutterkatzen mit ihren Jungtieren zur Verfügung stellen. Informationen darüber erhalten Sie beim Tierschutzverein oder Tierheim in Ihrer Nähe. Man sollte sich hierbei aber auch immer im Klaren darüber sein, dass die Mutterkatzen oft nicht aus den besten Verhältnissen kommen und Katze und Nachwuchs neben Freude auch eine Menge Sorgen bereiten können.

Zu guter Letzt sollte aber mit auf den wichtigsten Punkt bei der Verhinderung des Katzenelends hingewiesen werden: die Aufklärung. Was für Tierschützer trauriger Alltag ist, bekommen andere Katzenhalter vielleicht in ihrem ganzen Leben nicht zu Gesicht. Nur zu verständlich ist da der Wunsch nach Nachwuchs von der eigenen Katze. Wüssten diese Katzenhalter um das ganze Leid niedlicher, aber dennoch ungewollter Kätzchen, würden sich sicherlich viele dieses Vorhaben noch einmal gut überlegen. Daher: Fragen Sie einmal Tierschützer in ihrer Region, wie es dort um die Situation herrenloser Katzen bestellt ist und erzählen Sie es weiter!

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MK

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