Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung? Unsere Kolumnistin Loki weiß ganz genau, was zur Weihnachtszeit abgeht – und damit meint sie nicht die mysteriöse Existenz des Weihnachtsmannes, sondern die Ursache des „weißen Zaubers“, der in kalten Tagen vom Himmel schwebt…
von Helena Schneider
Wenn es um grundlegende Fertigkeiten wie Jagen, Klettern oder Schnurren geht, sieht es bei den Menschen ja ein bisschen dürftig aus. Aber eines muss man ihnen lassen: Sie können zaubern. Oder woher sonst kommt die helle Masse, die im Winter überall herum liegt?
Ich sitze vor dem Fenster und staune: Im Garten liegt eine dicke weiße Decke. Auch die Bäume und Zäune sehen ganz anders aus als sonst – so schön sauber und rein. Was noch verwunderlicher ist: Obwohl ich zu der Spezies gehöre, die für die Schönheit dieser Welt zuständig ist, muss ich zugeben, dass die Idee mit der schaumigen Decke da draußen nicht von mir stammt.
Auch wenn es unwahrscheinlich klingt: Die Urheber der weißen Pracht sind die Menschen. Um genau zu sein: Meine Dosenöffner. Ja, Sie haben schon richtig verstanden. Meine Dosenöffner sind die Schöpfer der weißen Masse – und der Ort, an dem sie diese herstellen, ist das Badezimmer. Ich habe es ganz genau beobachtet: Erst wird der große lange Bottich, auf dessen Rand ich so gerne herum spaziere, mit Wasser gefüllt, dann ein Pulver hinzu gegeben und schon geht es los! Bläschen für Bläschen entsteht der weiße Zauber.
Fester Bestandteil der weißen Zauberei ist übrigens, dass sie mich irgendwann aus dem Badezimmer werfen. So ganz kann ich das nicht verstehen. Schließlich helfe ich bei der Produktion so gut ich kann, indem ich die Festigkeit der weißen Masse mit den Pfoten teste. Einmal wäre ich vor lauter Einsatz sogar fast in den Bottich gefallen.
Wie dem auch sei – meistens bekommen sie es auch ohne meine großzügige Unterstützung hin. So wie in diesem Jahr. Aber was ist das auf einmal? Es regnet weiße Schnipselchen vom Himmel! Wie die Dosenöffner das wieder machen, ist mir ein Rätsel. Aber das werde ich auch noch herausfinden. Hier vor meinem Fenster.
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