Katzengesundheit

Von Katzen und Würmern

Sie sind eine unsichtbare Gefahr für unsere pelzigen Mitbewohner, und können auch uns Menschen unangenehm werden – Würmer. Selten bekommen wir sie zu Gesicht, und wenn es doch soweit sein sollte, in Erbrochenem oder Kot, ist die Katze davon sprichwörtlich voll bis „Oberkante Unterlippe“. Auch Menschen können sich mit Würmern infizieren, und wer bedenkenlos mit seinem Tier kuscheln möchte, sollte sich mit dem Thema auseinander setzen.

Würmer sind Schmarotzer die im Verdauungstrakt leben. Sie entziehen dem Tier Nährstoffe und schwächen durch ihre Stoffwechselprodukte sein Immunsystem. Dies macht den Weg frei für Krankheiten. Würmer wandern während ihrer Entwicklung teilweise durch mehrere Organe und können dabei schwere Verletzungen hinterlassen. Bei Jungtieren kann ein starker Wurmbefall sogar zum Tode führen. Die Hauptarten der Würmer sind die Rundwürmer (Hakenwürmer, Spulwürmer und Peitschenwürmer) und die Bandwürmer (u.a.,Gurkenkernbandwurm, Fuchsbandwurm).

Der Spulwurm - gefährlich und ekelig! Foto: Wikipedia.de
Der Spulwurm – gefährlich und ekelig! Foto: Wikipedia.de

Laut einer Praxisstudie waren von 1480 untersuchten Katzen 35,4 % mit Rund- oder Bandwürmern befallen.
Es gibt verschiedene Infektionswege. Zum einen die orale Aufnahme über Beutetiere oder Auflecken von Wurmeiern. Hakenwürmer können durch die Haut in das Tier eindringen und Flöhe sind Zwischenwirte des Bandwurms. Auch die Ansteckung von Tier zu Tier ist möglich. Freigänger sind dabei gefährdeter als Wohnungskatzen, doch auch diese können durch an den Schuhen herein getragene Wurmeier infiziert werden. Jungtiere können bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch befallen werden.
Die Infektion über rohes, zum menschlichen Verzehr geeignetes Fleisch ist durch strenge Kontrollen und Lebensmittelhygiene so gut wie ausgeschlossen.


Woran erkenne ich, dass meine Katze Würmer hat?

Leider merkt der Halter äußerlich kaum, dass sein Tier von Würmern befallen ist. Symptome sind sowohl abhängig von Alter und Gesundheit der Katze als auch von der Art des Befalls. Abmagerung bei dickem „Wurmbauch“, Durchfall, Husten,  schlechtes Allgemeinbefinden, „Schlittenfahren“ und glanzloses Fell können Anzeichen sein. Nach einem Flohbefall ist eine Behandlung gegen Bandwürmer empfehlenswert. Wenn Ihre Katze jedoch reiskornähnliche Fragmente im Kot aufweist, oder ihr die Würmer buchstäblich schon aus dem Gesicht fallen, sollten bei Ihnen alle Alarmglocken schrillen, eine Entwurmung ist jetzt dringend notwendig!

Die sogenannten Anthelminthika enthalten in der Regel spezifische Gifte die in den Stoffwechsel des Wurmes eingreifen.

Zum Entwurmen stehen verschiedene Wirkstoffe und Darreichungsformen zur Verfügung. Von Pasten über Tabletten, bis zu leicht zu verabreichenden Spot-ons. Dabei sollte man jedoch beachten, dass nicht jedes Mittel gegen jede Art von Würmern hilft und das Medikament dem Befall und dem Tier angepasst sein sollte. Hier ist Selbstmedikation nicht unbedingt angebracht, ziehen Sie besser den Tierarzt zu Rate.
Sparfüchse aufgepasst: Das gewählte Mittel sollte ausdrücklich für Katzen zugelassen sein. Hunde und Katzen haben nicht nur einen unterschiedlichen Stoffwechsel, was sich auf die Dosierung des Wirkstoffs niederschlägt. Die Inhaltsstoffe der Wurmkuren für Hunde können für Katzen sogar tödlich sein.

Kann man Wurmbefall vorbeugen?

Eine Prophylaxe gegen die verschiedenen Wurmarten gibt es leider nicht. Treffenderweise heißt es ja auch „Entwurmung“, d.h. vorhandene Würmer werden abgetötet, eine Neuinfektion jedoch nicht vermieden. Ihr frisch entwurmtes Tier kann sich also sofort wieder anstecken.

Wie oft sollte man Entwurmen?

Fachleute empfehlen die vierteljährliche Entwurmung des gesamtes Tierbestandes um Reinfizierung durch Mitkatzen oder Hunde zu vermeiden. Kleine Kätzchen sollten laut Empfehlung gleichzeitig mit der Mutter regelmäßig ab der 2. Woche behandelt werden.
Da manche Würmer gegen bestimmte Mittel Resistenzen entwickelt haben ist es von Vorteil, den Wirkstoff gelegentlich zu wechseln.

Bitte lassen Sie sich von ihrem Tierarzt beraten und halten Sie sich unbedingt an den Beipackzettel. Wiegen Sie ihr Tier vor der Entwurmung, um die richtige Dosis zu ermitteln.

Wurmmittel sind jedoch auch eine Belastung für den Körper, sie belasten die Leber und können bei empfindlichen Tieren z.B. zu Durchfall führen. Auf Spot-ons reagieren einige Tiere mit Allergien. Möchte man dies seiner Katze nicht regelmäßig zumuten, bleibt die Möglichkeit, über mindestens 3 Tage Kotproben zu sammeln und diese durch den Tierarzt untersuchen zu lassen.
Da nicht bei jedem Stuhlgang Wurmeier enthalten sein müssen und ein Befall im Anfangsstudium nicht erkennbar ist, ist diese Methode nicht absolut sicher. Es liegt also an Ihnen abzuwägen, ob Sie ihr Tier evtl. unnötig mit Medikamenten belasten, oder eine mögliche Infektion unentdeckt bleibt.
Jungtiere sollten jedoch nach dem Absetzen von der Mutter, bzw. der ersten Impfung entwurmt werden, um deren Wirkung zu sichern.

Dabei sollten Sie auch berücksichtigen, ob es sich um einen mäusefangenden Freigänger handelt, bei dem sie außerdem nicht jeden Häufchens habhaft werden können, oder um eine Wohnungskatze, bei der die Infektionsgefahr eher gering ist.

Ein Tier mit gesundem Immunsystem, ist von einer Wurminfektion nicht so stark bedroht wie eines, dessen Immunabwehr geschwächt ist.
Wenn sie sich unsicher sind, ist es für Sie vielleicht ein Kompromiss seltener, oder nur vor Impfungen zu entwurmen.
Nach dem Motto: „Soviel wie nötig, so wenig wie möglich“.