Die Freundschaft von Katze und Mensch ist schon tausende Jahre alt. Wurden die Samtpfoten früher noch als lebendige Schädlingsvernichter in den Kornlagern geschätzt, sind sie nun geliebte Familienmitglieder und werden in allen Rassen und Farben gezüchtet. Doch woher stammt unsere Hauskatze eigentlich?
Wohl jedem Katzenbesitzer ist klar, dass in seiner Fellnase ein kleiner Tiger schlummert. Im Gegensatz zu Hunden wurden sie erst spät zu einem bestimmten Zweck gezüchtet, vorher sollten sie ihrer Natur folgen und Mäuse jagen.
Wissenschaftler vom National Cancer Institute in Frederick (Maryland, USA) untersuchten im Jahr 2007 die Gensequenz unserer Hauskatze. Eine nicht einfache Aufgabe, schließlich wurden die Unterarten von Felis silvestris mehrfach gekreuzt, die genetischen Spuren verwischten. Trotzdem wagten die Forscher das Experiment , untersuchten fast 1.000 Katzen aus allen Regionen der Erde. Unter ihnen verwilderte und gezüchtete Hauskatzen, Falbkatzen aus Afrika, europäische Wildkatzen, Steppenkatzen aus Asien und chinesische Wüstenkatzen.
Laut der amerikanischen Wissenschaftszeitung „Science“ konnten die Wissenschaftler die Katzen in sechs Abstammungsgruppen einteilen: eine europäische, eine zentralasiatische, eine chinesische, eine südafrikanische, eine nahöstliche und die Gruppe der Sandkatzen, die jedoch zu der eigenen Art Felis margarita gehören. Das Erbgut unserer heimischen Hauskatze lässt sich hier eindeutig zu den Wildkatzen aus dem Nahen Osten zuordnen – einer über 100.000 Jahre alten Abstammungslinie.
Mit Hilfe mitochondrialer DNA konnten die Forscher zudem fünf mütterliche Abstammungslinien identifizieren – unsere Hauskatzen scheinen also von fünf „Urmüttern“ abzustammen. Im Klartext: Der Stammbaum unserer heutigen Katzen lässt sich auf fünf weibliche Katzen zurückführen. Eine durchaus interessante Entdeckung!
Kurz und bündig: Mitochondriale DNA
Mitochondrien sind die „Kraftwerke“ der Zellen, sie stellen aus Sauerstoff ATP, den universellen Energiestoff unserer Zellen, her. Zudem verfügen sie über ein eigenes Erbgut, mitochondriale DNA genannt – eine Besonderheit unter den tierischen Zellorganellen. Eine weitere Ausnahme ist, dass die mtDNA nur von der Mutter weitergegeben wird. Wissenschaftler können so anhand der Mitochondrien-DNA sehr genau nachweisen, wie eng bestimmte Volksgruppen oder Tierarten miteinander verwandt sind.
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