Katzenohren sind bei einer gesunden Katze normalerweise selbst reinigende Organe. Das heißt, dass Sie als Katzenhalter die Ohren nicht reinigen müssen. Ganz im Gegenteil: Ohrstäbchen und Co. können das Innere des Katzenohrs verletzen und führen nur dazu, das Schutz und Bakterien ins empfindliche Innenohr gelangen! Allerdings erfordern manche Ohrenkrankheiten und Ungeziefer wie Ohrmilben, aber auch Schmutz oder vermehrt produzierter Ohrenschmalz es, dass Sie doch einmal Hand anlegen müssen. Tanja Hansen erklärt, wie Sie die Ohren Ihres Stubentigers ohne Verletzungsrisiko reinigen können.
Das Wichtigste zuerst: Verwenden Sie bitte auf keinen Fall Wattestäbchen, da Sie so den Dreck in die Tiefe des Gehörganges bis hin zum Trommelfell schieben würden. Dort könnte das Ohrenschmalz eintrocknen und als Pfropf vor dem Trommelfell kleben bleiben. Dazu kommt, dass sich viele Katzen gegen die Reinigung des Ohres wehren – mit einem Wattestäbchen können Sie so Verletzungen verursachen.
Ohren reinigen – aber richtig!
Wie säubern Sie nun aber richtig? Nehmen Sie ein fusselfreies, dünnes Stofftaschentuch und feuchten es mit etwas lauwarmem Wasser an. Legen Sie das Tüchlein um Ihren Zeigefinger und fahren Sie mit leichtem Druck in der Ohrmuschel von außen nach innen. „Schaben“ Sie die braunen Krümel aus dem Ohr, während Sie das Ohr mit der anderen Hand festhalten. Wiederholen Sie dies gegebenenfalls immer wieder mit einem sauberen Stück Tuch – so lange, bis das Tuch sauber sauber bleibt. Als Alternative bietet sich ein Stück Küchenrolle oder ein Papiertaschentuch an. Feuchten Sie es ebenfalls mit lauwarmem Wasser an und formen sich aus einer Spitze des Küchenpapiers oder Papiertaschentuchs eine kleine, schmale, aber weiche Rolle, mit der Sie wie gehabt den Dreck im Ohr ausschaben können. Mit dieser Methode kommen Sie weit in das Katzenohr hinein, ohne es zu verletzen. Dennoch ist Vorsicht geboten, damit Sie Ihrem Vierbeiner bei der Ohrenreinigung nicht weh tun! Bei empfindlichen Katzen können Sie sich die Prozedur auch von Ihrem Tierarzt zeigen lassen.
Ohrenreiniger aus dem Handel
Spezielle Ohrreiniger aus dem Handel reizen das Ohr und sind in der Regel nicht empfehlenswert. Sie bestehen in den meisten Fällen aus chemischen Zutaten und riechen daher scharf. Das reizt die empfindliche Katzennase. Möchten Sie dennoch ein Reinigungsprodukt verwenden oder befinden sich hartnäckige Verkrustungen im Ohr, empfehlen sich natürliche Produkte wie Calendulatinktur aus der Apotheke.
Der Einsatz von Öl ist umstritten, ich persönlich habe mit dem Einsatz von hochwertigem Speise- oder Kokosöl aber nur gute Erfahrungen gemacht. Diese Essenzen lösen die Ablagerungen auf natürliche Art und Weise an, sodass Sie sie leichter entfernen können. Calendula (Ringelblume) wirkt zudem entzündungshemmend bei Ohrenentzündungen, antiseptisch und hilft beim Abheilen. Kamille hat ähnliche Wirkung –verwenden Sie Kamillentinktur aus der Apotheke, da diese keine Pflanzenfasern oder Rückstände enthält, die das Ohr weiter reizen. Nach dem Säubern des Ohres kommt dann bei Krankheitsbefall das vom Tierarzt verschriebene Medikament hinein, z. B. bei Ohrmilbenbefall. Ein Medikament ist bei Schmutz und Ohrenschmalz nicht nötig.
Vergessen Sie nicht: Das Katzenohr ist ein empfindliches Organ! Lassen Sie sich gegebenenfalls vom Tierarzt Ihres Vertrauens zeigen, wie Sie das Miezenohr ohne Gefahr säubern können. Bei ernsthaften Erkrankungen wie Ohrmilbenbefall ist der Tierarztbesuch ebenfalls ein Muss – die selbstständige Reinigung ist nur ergänzend zu sehen.
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