Katzenhalter verstehen ihre vierbeinigen Familienmitglieder auch ohne Worte. Oder? Tatsächlich nutzen Katzen Miau-Laute vorwiegend zur Verständigung mit dem Menschen. Innerkätzische Kommunikation findet vorwiegend durch Körpersprache und subtilere Lautäußerungen statt.
Der Versuch, Katzensprache zu dekodieren, ist nicht neu: Schon 1944 begann Mildred Moelk, die Lautsprache der Stubentiger zu entschlüsseln. Forscher der Lund University in Schweden möchten nun einen weiteren Versuch starten, die Katzensprache zu übersetzen. Wissenschaftlerin Susanne Schötz forscht normalerweise im Bereich Phonetik und untersucht nun Katzenlaute mit einem akustischen Analyse-Gerät. Ihr Projekt „MEOWSICS“ soll dabei helfen, Verwendung melodischer Laute in der Kommunikation zwischen Katze und Mensch zu verstehen. „Die Ergebnisse könnten große Auswirkungen darauf haben, wie wir zuhause, in Tierkliniken, Tierheimen und Pflegeeinrichtungen mit Katzen kommunizieren“, hofft das aus drei Wissenschaftlern bestehende Team.
Die Studie wird in zwei Teilen durchgeführt: Studie 1 konzentriert sich auf die Intonation der Katzensprache in der interkätzischen Kommunikation sowie der Verständigung mit dem Menschen. Studie 2 untersucht, wie Katzen auf unterschiedliche Akzente in der menschlichen Sprache reagieren.
Das Forschungsprojekt erhielt eine fünfjährige Förderung der Marcus und Amalia Wallenberg Stiftung. Die verantwortlichen Wissenschaftler Susanne Schötz, Robert Eklund und Joost van de Weijer „werden eng mit nationalen und internationalen Experten im Bereich Tiermedizin, Zoologie und Sprachwissenschaft zusammenarbeiten“, heißt es in der Pressemitteilung der Lund Universität. Das Team sei zuversichtlich, dass eine bessere Kommunikation zwischen Katze und Mensch in besseren Lebensbedingungen für Hauskatzen resultieren wird.
Im Projekt-Blog berichtet das Forscherteam regelmäßig von aktuellen Ereignissen und Neuigkeiten.
Quellen:
Pressemitteilung der Lund-Universität
Projekt-Blog
MEOWSICS Projekt Homepage
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