Viele Tierschützer sind sich schon lange einig, dass eine EU-weite Kennzeichnung- und Registrierungspflicht von Heimtieren essentiell ist, um illegalen Tierhandel zu bekämpfen und Fundtiere zu identifizieren und mit ihren Besitzern wiederzuvereinen. Das Europaparlament stimmte nun endlich einem Entschließungsantrag zur EU-weiten Kennzeichnung und Registrierung von Heimtieren zu.
[Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes]: 25.02.2016 – Das Europaparlament hat heute in Brüssel einem gemeinsamen Entschließungsantrag zur EU-weiten Kennzeichnung und Registrierung von Heimtieren zugestimmt. Der Deutsche Tierschutzbund, der schon seit Jahren für eine Kennzeichnungs- und Registrierpflicht von Hunden und Katzen kämpft, begrüßt den Parlamentsentschluss ausdrücklich. Der Antrag fordert die Kommission unter anderem auf, den illegalen Tierhandel zu unterbinden. Als Mittel sieht der Antrag dazu eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung von Heimtieren und eine Harmonisierung der Registrierungssysteme der EU-Mitgliedstaaten vor. Unabhängig von der Notwendigkeit, besteht schon jetzt die Möglichkeit, Heimtiere im Deutschen Haustierregister eintragen zu lassen.„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des EU-Parlaments“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Zum Schutz unserer Heimtiere fordern wir schon lange eine Kennzeichnungs- und Registrierpflicht für alle Hunde und Katzen; mit unserem Appell haben wir uns daher auch im Vorfeld der Abstimmung an die deutschen Abgeordneten gewandt. Wir hoffen, dass nun auch die Kommission der Aufforderung des EU-Parlaments nachkommt, damit wir endlich ein wirkungsvolles Mittel gegen den illegalen Handel mit Heimtieren in der Hand haben.“ Da der Antrag mit der Mehrheit der Stimmen im Parlament angenommen wurde, werden sich im nächsten Schritt die Kommission und der Rat damit befassen und entscheiden, wie sie mit der Aufforderung des Parlaments umgehen.
Kampf gegen den illegalen Welpenhandel
Die Maßnahmen der Kennzeichnung und Registrierung sollen gewährleisten, dass ein Tier schnell identifiziert und seinem Besitzer zugeordnet werden kann. Insbesondere illegalen Tierhändlern soll so das tägliche Geschäft erschwert werden. Die Welpen stammen meist aus Osteuropa, aber auch aus Belgien oder den Niederlanden. Sie leiden unter den schlechten Aufzuchtbedingungen, der fehlendenden medizinischen Versorgung, der frühen Trennung vom Muttertier und den schlechten Transportbedingungen. Viele der Welpen sind krank. Einige sterben trotz intensivmedizinischer Behandlung im neuen Zuhause.
Neben illegal transportierten Tieren können durch eine Registrierung aber auch entlaufene oder entflogene Heimtiere identifiziert und so schnell in ihre vertraute Umgebung und zu ihrem Halter zurückgeführt werden. Der Deutsche Tierschutzbund bietet Tierhaltern diese Möglichkeit mit dem Deutschen Haustierregister, das seit 1981 dabei hilft, verloren gegangene Heimtiere wiederzufinden.
Protect our Pets Kampagne
Der gemeinsame Entschließungsantrag zur Kennzeichnung und Registrierung, der von der deutschen Europaabgeordneten Dr. Renate Sommer initiiert wurde, wird von der Eurogroup for Animals, dem europäischen Dachverband führender Tierschutzverbände, dem auch der Deutsche Tierschutzbund angehört, intensiv unterstützt. Mit der Kampagne „protect our pets“ hatte die Eurogroup for Animals Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, sich an die jeweiligen Abgeordneten aus ihrem Land zu wenden, damit diese dem Entschließungsantrag zustimmen. Die Webseite www.protectourpets.eu informiert außerdem über die Themen Kennzeichnung, Registrierung und Tierhandel.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung des Tierschutzbundes vom 25. Februar 2016
Informationen zum Welpenhandel
Zum Weiterlesen:
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